Natur und Umwelt

Abschied vom Allgäu 2023

Irgendwann hat alles mal ein Ende
Und zum Abschied reichen wir die Hände.
19 Jahre waren wir Euch treu.
Wir vermissen jetzt schon das Allgäu.

In den Bergen,, auf den Wanderwegen,
war es eine Wohltat und ein Segen.
Reine Luft und herrliche Natur,
Quellen reiner Freude und Glück pur.

Nun schiebt vor das Alter einen Riegel
und nimmt aus den Händen uns die Zügel.
Die Erinnerung im Herzen bleibt bestehen,
auch wenn wir uns nicht mehr wiedersehen.

 

 

Allgäu

Erhaben thront der Vater Grünten,

im Sonnenlichte glitzt sein Kamm,

von Moosbach aus, am Berge hinten

zieht sich der Pfad der Starzlachklamm.

 

Der Sendemast dort in der Höhe,

er weist den Weg, wenn man ihn sieht,

jetzt bin ich endlich in der Nähe,

wohin mich meine Sehnsucht zieht.

 

Die grünen Wiesen, Wälder Hügel –

Im Allgäu wird das Herz mir weit.

Ich glaube fast, mir wachsen Flügel.

Ich liebe hier die Urlaubszeit.

 

Und wenn wir wieder gehen müssen,

wir winken Vater Grünten zu,

weil wir ihn heute schon vermissen.

Das Allgäu gibt dem Herzen Ruh.

 

 

Corona-Sommer 2020

 

Corona-Sommer, welcher Frust

Vergeht so Manchem Urlaubslust.

Italien oder Balearen –

Verboten ist´s, dahin zu fahren.

 

So bleibt in Deutschland man zu Haus

Und überfüllt ist´s hier, oh Graus!

Ob Meeresstrände oder Bäder,

schon früh will nun dorthin ein jeder,

und auch die Bergbahnen und Hütten,

sind überfüllt, ganz unbestritten.

Die Freizeit lässt sich schlecht gestalten

mit Mundschutz und mit Abstand halten.

Doch wir können uns nicht beklagen,

wir brauchen nur bei „Herzens“ fragen,

denn unserm Moosbach im Allgäu,

 

dem bleiben weiterhin wir treu.

Klimawandel

Das Wetter wird nun immer heißer,

das Klima wechselt permanent.

Die Pole waren schon mal weißer,

das nimmt fürwahr ein schlimmes End.

 

Ich lese oftmals die Berichte

zum Wandel dieser Klimata.

Schon immer in der Erdgeschichte

gab´s Klimawandel, weiß ich ja.

 

Doch so schnell, beinah über Nacht

schmelzen die Pole ohne Hemmung.

Das ist vom Menschen wohl gemacht –

dem Schuldigen der Überschwemmung!

 

Den Raubbau an Mutter Natur,

den hat der Mensch sich zuzuschreiben.

Nicht lange mehr, dann seh´n wir nur

die Wüsten, die noch übrig bleiben.

 

Vom Eisbär und vom Pinguin

ist nur in Büchern noch zu lesen.

Wo heut noch Schnee, dann Blumen blühn.

Holland und Japan sind gewesen.

 

Sie sind zerstört durch große Flut

wenn die polaren Gletscher schmelzen

und wenn sich in der Sonnenglut

Tsunamis an die Küsten wälzen.

 

Doch weiter roden wir die Wälder,

von Kerosin ist schwer die Luft,

für Palmöl braucht man all die Felder.

Nur CO2, kein Tannenduft!

 

Konzerne haben ja das sagen,

das Geld regiert heut noch die Welt.

Wer kann den Kampf dagegen wagen,

 

bevor sie auseinander fällt?

Frühjahrsstürme

 

Nur dunkle Wolken, kühler Wind!

 

Sag mir, wo ich den Frühling find.

 

Mir peitscht der Regen ins Gesicht,

 

zum Glück gewittert es noch nicht.

 

 

 

Durchweicht sind meine dicken Zöpfe,

 

die Blumen hängen ihre Köpfe,

 

die Welt ist grau wie kalter Stahl.

 

Doch plötzlich kommt ein Sonnenstrahl.

 

 

 

Er leckt schon an dem nassen Stein,

 

bald wird der Guss vorüber sein.

 

Die Krokusse, sie leuchten wieder,

 

die Vöglein singen ihre Lieder

 

und was ich eben schwarz noch sah,

 

es ist vorbei – der Lenz ist da.

 

 

 

© Leonore Enzmann 04.03.2019

 

 

LAG Warndt - Saargau

 

Warndt- Saargau - unsere Region,

viele kennen sie ja schön,

sie zu fördern und zu schützen - 

die LAG soll's unterstützen.

 

Nicht Natur nur - Bach und Bäume,

auch Kultur und Wirtschaftsräume,

Tourismus, Dorf und Energie - 

Das heißt: Entwicklungsstrategie.

 

Hebung der Lebensqualität,

Image und Identität.

Hier unterstützt man die Projekte,

erarbeitet dafür Konzepte,

 

für Vereine und Personen

gibt' s dafür Investitionen,

gemeinsam in Kooperation

mit ELER, LEADER und Euro-Union.

 

 

 

 

Eisnebel

Bleierne Stille liegt auf dem Land,
Raureif auf Wiesen und Pfaden.
Wabernd verdeckt, seh ich kaum meine Hand,
von grauweißen nebligen Schwaden.

 

Alles ist farblos, was einst grün und bunt,
eiserstarrt Sträucher und Bäume,
Wölkchen entfliehen dem atmenden Mund,
todgleichem Schlaf ohne Träume.

 

Lehne mich stärker gegen den Sturm,
Kälte ins Angesicht schneidet.
Erfroren der Vogel, erfroren der Wurm,
jedwedes Leben stumm leidet.

 

Selbst dieser Nordwind ist nun verstummt,
kein einz´ger Laut ist zu hören.
Zitternder Körper, dick eingemummt,
versucht, sich dem Tode zu wehren.

 

 

 

Darum, oh Mensch, erwach auch du!

 

                                          Wir freuen uns an der Natur

im schönen Monat Mai.

Wir schreiten froh durch Wald und Flur,

das Herz wird uns so frei.

 

Der grimme Winter ist gebannt,

der Frühling endlich kam.

In seinem prächtigsten Gewand

er bei uns Einzug nahm.

 

Es zwitschert hell der Vögel Chor.

Wie leuchtet doch das Grün.

Und alles Sein drängt sich empor.

Die Welt ist im erblüh’n.

 

Darum, oh Mensch, erwach auch du,

beschreite diese Spur.

Doch zög‘re nicht, folge im Nu

dem Beispiel der Natur.

 

 

 

 

Hochwasser 2002



Im Fernseh‘n seh‘ ich meine Heimat versinken.
Die ganze Umgebung, in der ich gewachsen.
Den braunen Unrat rieche ich stinken.
In reißenden Fluten versinkt fast ganz Sachsen.

 

Entsetzt sehe ich, wie die Kinder laut schreien.
Verzweifelter Vater, ein Brett in der Hand,
versucht noch, den Hund aus dem Haus zu befreien.
Zu spät hatte man die Gefahr wohl erkannt.

 

Die Opfer, sie sitzen auf Dächern und Bäumen.
Sie winken und schreien, damit man sie sieht.
Keiner von ihnen ließ sich je träumen,
dass man eines Tages vor'm Bächlein hier flieht.

 

Was man sich in langen Jahren erschaffte,
alles ist dahin, Haus, Garten und Vieh.
Wo einstmals ihr Heim, vor ihnen, da klaffte
nur eine Ruine. Versteh‘n wird man's nie.

 

Ich laufe zur Post und mir zittern die Hände.
Ich fülle die Überweisung rasch aus.
Zehntausende leisteten schon ihre Spende.
Oder sie fuhren zum Helfen hinaus.

 

Verloren hat mancher Mensch auch dort sein Leben.
Bei ihm kommt dann jede Hilfe zu spät.
Was kann man in so einem Falle wohl geben,
wenn einem bewußt wird, dass da nichts mehr geht?

 

Längst hätte es nicht so schlimm kommen müssen.
Naturkatastrophen sind menschengemacht.
Wir bauten und rodeten, obwohl wir wissen,
entfesselnde Kräfte werden dadurch entfacht.

 

Doch wieder werden wir nichts daraus lernen
und nehmen Milliardenschäden in Kauf,
anstatt sich aus diesem Gebiet zu entfernen.
Laßt doch unserm Fluß den natürlichen Lauf!

 

Die Natur schlägt zurück

 

Ich will ja nicht unken,

doch wir hatten stets Glück.

Es muß doch mal funken.

Die Natur schlägt zurück.

 

Die Krone der Schöpfung –

der Mensch denkt’s erpicht.

Macht Euch keine Hoffnung,

die Natur glaubt das nicht.

 

Kein Tier würde quälen

die Natur so brutal.

Der Mensch kann es wählen,

er ist doch „genial“.

 

Er ändert sein Umfeld,

tagaus und tagein

zum Nutzen der Umwelt,

bildet er sich ein.

 

Er gräbt tiefe Stollen

ins Erdreich hinein.

Heut Nacht hört ich’s grollen.

Ein Schacht stürzte ein.

 

Er rodet die Bäume,

die uralten Riesen.

Verwüstete Räume

erzählen von diesen.

 

Der Fluß wird gerade.

In langen Kanälen,

viel zu engem Gestade

muß er sich jetzt quälen.

 

Doch dann irgendwann

wird die Flut plötzlich schärfer.

Vernichtet den Tann,

ganze Städte und Dörfer.

 

Dann kommen Orkane

mit grausiger Stärke,

und gehn mit dem Wahne

des Feuers zu Werke.

 

Bald öde und leer

wird es auf der Welt sein.

Doch der Mensch braucht mehr

für den trüg’rischen Schein.

 

Flugzeuge, Raketen

mit viel Kerosin.

Da hilft auch kein beten,

bald ist alles hin.

 

Schon schmelzen die Pole,

die Wärme steigt an.

Holt Erze und Kohle

und Erdöl heran.

 

Brennt Urwald schnell nieder,

wir brauchen die Flächen.

Noch singt der Mensch Lieder.

Die Natur wird sich rächen.

 

Oh Mensch , warum hängst du

so an Hab und Gut.

Und warum denkst du

nicht an die Sintflut.

 

Oh Menschlein, du bringst dich

doch selber noch um.

Denn die Natur rächt sich.

Sei doch nicht so dumm.

 

Hör doch auf die Zeichen.

Sei sparsam im Glück.

Sonst wirst du einst weichen.

Die Natur schlägt zurück.

Alpenpracht

 

 

Im Alpenvorland, so flach bergan
steigen die Flächen und Pfade.
Und hoch steht das Holz, etwas höher bergan
das Wilddickicht an der Fassade.

 

Das Grün, etwas dunkler, dann hellt es sich auf.
Die Bäume weichen den Weiden.
Dazwischen plätschert friedlich der Lauf
des Flusses aus uralten Zeiten.

 

Das Hochgebirge, so mächtig und schön,
so stolz und unnahbar zugleich.
Da oben ist schon der Schnee zu sehn,
der blitzenden Pfeile Reich.

 

Die Sonne, sie spiegelt sich tausendfach
in weißen Felsen und Spalten.
Und droben unter dem Himmelsdach
scheinen die Wolken zu halten.

 

Und steil führt uns der Pfad hinan.
Das Herze wird uns weit.
Die Berge halten uns in Bann.
Das Reich der Ewigkeit.

 

Ode ans Allgäu

 

 

Scheint die Sonne warm vom Himmelszelt,
wechselt mit Gewitterschauern sich,
ist es Sommer, wie er mir gefällt
und auf meinen Urlaub freu ich mich.

Ja, nun packt mich meine Reisewut,
stecke Wanderschuh und Badesachen ein.
Luftveränderung tut mir jetzt gut,
bald schon werde ich im Allgäu sein.

Sanfte Hügel erst, dann steil bergan,
wiegt der Wind des Waldes dunkle Wipfel
und das Hochgebirge zieht mich in den Bann,
in der Ferne blinken Gletschergipfel.

Allgäu, wunderschönes Bergenland,
bei dir fühle ich Romantik pur,
weil ich in dir meine Ruhe fand,
bist für meine Seele Wunderkur.

Seid vergessen, Alltagsstress und Hast,
rufe laut und lausch des Echos Hall.
Leg am Bergseeufer mich zur Rast,
in der Ferne rauscht ein Wasserfall.

Im Azur ziehn Adler ihre Bahn,
schwingen sich hinauf in luft´ge Höh´n.
Vor mir blüht der blaue Enzian-
Allgäu – Bergland – oh wie bist Du schön!

 

 

 

 

 

 

Nichts ist für die Ewigkeit

 

Mutter Natur hat die Pflanzen geboren,

die Tiere, die Menschen, das Wasser, die Luft.

Und doch glaubt der Mensch, er sei auserkoren

und schaufelt damit seine eigene Gruft.

 

Der Mensch ist ein winziges Stück von der Wahrheit,

er ist nur ein Staubkorn im Strome der Zeit.

O Mensch, darum sieh mit den Augen der Klarheit,

du wirst nicht erleben die Unendlichkeit.

 

Milliarden von Jahren kämpfen die Gewalten,

Eiszeiten und Warmzeiten wechselten ständig.

Und nichts auf der Welt bleibt ewig erhalten.

Morgen ist vergessen, was heut noch lebendig.

 

Das Menschengeschlecht glaubt, dass von allen Dingen

nur es ganz perfekt und das Größte sei.

Doch eines kann es niemals bezwingen –

die Zeit – sie geht auch für dieses vorbei.

 

Darum versuch dich, in das Ganze zu fügen,

dein Schicksal ist dir schon lang einprogrammiert

Nicht Forschung und Wissenschaft kann es verbiegen.

Die Unendlichkeit wird von dir nicht berührt.

 

Nur eins kannst du tun – dein Leben verkürzen,

in dem du versuchst, die Welt zu besitzen,

mit Dingen des Unsinns das Leben zu würzen.

Es wird auf die Dauer dir alles nichts nützen.

 

Die Macht der Natur wirst du doch nie erreichen.

Nur sie hat das Eine – die Unendlichkeit.

Der Mensch und das Tier, alles wird einstmals weichen.

Nur eines wird bleiben, die Natur und die Zeit.


 

Leer ist die Stelle

 

Ich schau hinaus und glaub es kaum.

Da war doch gestern noch ein Baum!

Vor meinem Fenster ist’s so helle.

Ich schau nochmal – leer ist die Stelle!

 

Mit meinem Hund geh ich im Wald,

der ist schon tausend Jahre alt.

Der Wald natürlich, nicht der Hund.

Ein Waldspaziergang ist gesund.

 

Man atmet ein die frische Luft.

Es riecht nach Harz und Tannenduft.

Bewegung auf des Waldes Wegen,

für Leib und Seele ist’s ein Segen.

 

Doch horch! Was ist’s für ein Geräusch?

Ich glaube nicht, dass ich mich täusch.

Die Motorsäge schaurig schallt.

Man fällt und rodet dort im Wald.

 

Ich laufe hin und glaub es kaum.

Da stand noch gestern Baum an Baum.

Ich schau zweimal auf alle Fälle.

Es ändert nichts – leer ist die Stelle!

 

Die Tannen standen hoch und stolz.

Jetzt sind sie nur noch Feuerholz.

Schon wandle ich von Stumpf zu Stumpf,

durch Brombeerkraut und Farn und Sumpf.

 

Mein Hund sieht an mich voller Pein

und  fragt: Wo heb ich jetzt mein Bein?

Auch wenn ich gleich verzweifelt belle –

Kein Baum ist da – leer ist die Stelle!

 

Und auch die Vögel schauen dumm

und fliegen suchend nun herum.

Wo soll’n wir schlafen, soll’n wir brüten,

wenn Motorsägen sinnlos wüten?

 

Es ziehen fort nun Reh und Hirsch.

Der Jäger geht nicht mehr zur Pirsch.

Der dunkle Wald ist jetzt ganz helle.

Kein Baum, kein Tier – leer ist die Stelle!

 



Teurer Wald

 

Du alter Wald, du grüner Tann,

mit Macht ziehst du mich in den Bann.

Unter den dicht belaubten Kronen

möcht‘ meine frohe Seele wohnen.

 

Du grüner Tann, du schöner Wald

bist viele hundert Jahre alt.

Die dicken Eichen, hohen Fichten

konnte bis heut kein Sturm vernichten.

 

Doch was erschau‘ ich, welch ein Graus,

mein lieber Wald, wie siehst du aus?

Wo Stämme einst mit festen Rinden

sind nur die Stümpfe noch zu finden.

 

Die schmalen Pfade sind verschwunden,

breit aufgefahren und zerschunden,

dass ich nur schwer die Schritte lenke

und wehmutsvoll deiner gedenke.

 

Du armer Wald, wo ist dein Tann?

Gebrochen ist der heil’ge Bann.

Die Seele liegt in tausend Scherben.

Ich sehe meinen Wald hier sterben.

 

Halt ein, o Mensch, mach nicht mehr mit.

Denk‘ nicht nur immer an Profit.

Denk‘ an der Tiere Lebensraum,

für sie ist wichtig jeder Baum.

 

Denk‘ an die Zukunft unsrer Kinder,

für sie ist Wald wichtig nicht minder.

Die Luft zum Atmen wird sonst knapp,

sägt ihr die letzten Stämme ab.

 

Die Erde wird zu einer Wüste,

von einer bis zur andren Küste.

Woll‘n wir nicht nur noch Sand verwalten,

lasst unsren teuren Wald erhalten!

 

 

Smog

 

Unsre Welt wird immer wärmer

und die Pole tauen ab.

Menschen werden immer ärmer

und die Luft wird uns zu knapp.

 

Multis bau’n Atomraketen,

Düsenjets mit Kerosin.

Über unseren Planeten

sieht man gelbe Wolken ziehn.

 

Störfälle in Reaktoren

und das Wasser wird verseucht.

Unsre Welt ist bald verloren,

alles, was da kräucht und fleucht.

 

Autos und Chemiefabriken

blasen Abgas in die Luft.

Ganz egal, wohin wir blicken,

alles qualmt, stinkt, raucht und pufft.

 

Unsern alten Erdplaneten

hat der Smog ganz eingehüllt.

Handeln hilft da, und nicht beten.

Haben uns sonst selbst gekillt.

 

 

 

Grüner Winter

 

Es ist ein Skalenhochgekletter

am Thermometer, so ein Wetter!

Der Winter sieht beinah, o Graus,

im Januar wie Frühling aus.

 

Am Baume schon die Knospen blühn,

Büsche und Wiesen, saftig grün,

sogar die Vögel tirilieren

und freuen sich, dass sie nicht frieren.

 

Es sterben auch nicht die Insekten,

die schon ab Herbst im Boden steckten.

Da lauern schon, ich ahn ’s mit Schrecken,

die Mücken, Wespen und die Zecken.

 

Wenn irgendwann der Frost dann kommt,

erfriert die Brut der Vögel prompt.

Ein warmer Winter, das ist klar,

verheißt nichts Gutes dieses Jahr.

 

 

Das Jahr

 

Der Januar ist Neubeginn,

der Vorsätze sind viele.

Nach Besserung steht jetzt der Sinn,

sehr hoch gesteckt die Ziele.

 

Tief verschneit sind Wald und Bäche.

Februar im Flockenfall,

zugefroren Teiches Fläche,

auf den Zweigen Schneekristall.

 

Im März kündigt der Lenz sich an,

die lauen Winde wehen.

Den Frühling ich schon spüren kann,

noch kann ich ihn nicht sehen.

 

Das Wetter wechselt im April,

mal schneit’s, mal scheint die Sonne.

Es macht das Wetter, was es will,

ich spür des Maien Wonne.

 

Der Wonnemonat Mai der hat

Die Sonne nun erkoren.

Es ist ergrünt ein jedes Blatt,

der Winter hat verloren.

 

Im Juni dann die Kirschen blühn.

Verspürt Frühlingsgefühle.

Die Jugend will naturwärts ziehn

in frohem Liebesspiele.

 

Im Juli wird es richtig warm,

die Ferien beginnen.

Die Alten sich nun, Arm in Arm,

der Jugendzeit besinnen.

 

Der Bademonat heißt August,

wir fahren in die Ferne.

Beim Wandern, nicht nur Müllers Lust,

geleiten uns die Sterne.

 

September ziehn zur Erntezeit

Altweibersommerfäden

in filigraner Herrlichkeit.

Sie faszinieren jeden.

 

Und kommt der goldene Oktober

mit bunter Blätterpracht,

gefüllt sind Silos, Scheune, Schober

und länger wird die Nacht.

 

Novembertage grau in grau,

die dichten Nebel wallen.

Der Herbst wird regnerisch und rauh,

die letzten Blätter fallen.

 

Dezember dann, im Lichterschein,

da geht das Jahr zur Neige.

Glocken läuten die Weihnacht ein,

geschmückt sind Baum und Zweige.

 

Viel hatte man sich vorgenommen,

die Vorsätze war´n groß.

Manches ist anders dann gekommen.

Ab Neujahr geht’s von vorne los.


 

 

 

Eine Kunst, die niemand kann

 

Scheint im Sommer heiß die Sonne

und es fällt kein Niederschlag,

ist’s für manche eine Wonne,

sonnen sich den ganzen Tag.

 

Doch die andern hört man klagen,

jetzt verbrennen Korn und Kohl,

denn es regnet nicht seit Tagen

und wir fühlen uns nicht wohl.

 

Regnet es dann zwei/drei Wochen,

ist’s den Menschen auch nicht recht;

haben sich zu Haus verkrochen,

schimpfen: ist das Wetter schlecht.

 

Wunderschön, im Winter schneit es,

die Natur trägt weißes Kleid.

Schneemann bau’n, die Kinder freut es,

herrlich ist die Jahreszeit.

 

Autofahrer sieht man stehen,

dort hat’s wieder mal gekracht.

Schaufeln sich aus hohen Wehen,

fluchen auf die weiße Pracht.

 

Liebe Leute, lasst Euch sagen,

allen Menschen recht getan,

ist, da braucht Ihr gar nicht klagen,

eine Kunst, die niemand kann.

 

 

 

Verkehrte Welt

 

Die Weihnacht ist vorbei auf Erden
und es liegt immer noch kein Schnee,
jetzt soll´s schon wieder wärmer werden,
der Winter ist wohl schon passé?

 

Wozu hab ich die Ski bekommen,
die Handschuh und die dicken Socken?
Ich schau hinaus nun ganz beklommen,
doch es bleibt wohl auch diesmal trocken.

 

Ich hab gehört, die Pole schmelzen
und auch die Eisberge verschwinden.
Eisbären sich am Trocknen wälzen,
bald wachsen Eichen dort und Linden.

 

Es ist eine verkehrte Welt,
denn wärmer wird es hier seit Jahren.
Ich weiß schon, wo der Schnee bald fällt
und werd´ gleich mal nach Dubai fahren.

 

 

Meine Idylle

 

Silbergraue Nebelschwaden

ziehen durch den Tann.

Filigrane Spinnwebfaden

wehen leis’ heran.

 

Dunkel heben sich die Kronen

vor dem grauen Firmament.

In den hohen Wipfeln thronen

schwarze Wesen, wild und fremd.

 

Zwischen Tannen, Buchen, Eichen

murmelt leis des Baches Lauf.

Und ich schreite über weichen

Moosteppich den Berg hinauf.

 

Nun vergeh’n die Nebelschleier,

seh’ vom Berg hinab ins Land.

Hier wird mir der Atem freier,

weil ich endlich Ruhe fand.

 

 

 

 

Frühlingsgefühle

 

 

 

Eine Biene mit Gebrumm
schaute sich nach Nektar um.
Von den bunten Blumen allen,
konnten viele ihr gefallen.

 

Eine Blume, ward ihr klar,
schöner als die andre war.
Wie verlockend sie doch riechen,
möcht' in jeden Kelch reinkriechen.

 

Ihre Stempel klebrig locken,
möchte sich auf jeden hocken.
Bienchen ist schon wie von Sinnen,
Blütenstaub - oh - wo beginnen?

 

Bienen sind genau wie Männer,
die sich sehn als Frauenkenner.
Im Liebesrausch und voll Entzücken,
woll'n sie jede Maid beglücken.

 

 

 

 

...der macht, was er will

 

 

Das, was der Mai an Wetter bisher brachte,
ist man gewöhnt sonst wohl nur vom April,
in dem Hochsommersonne dieses Jahr heiß lachte,
sonst macht ja dieser Monat, was er will.

 

Wahrscheinlich hat´s der Wettergott getauscht,
er bringt im Mai nun den ersehnten Regen,
der täglich fast vom Himmel nieder rauscht,
für Feld und Wald und Flur bringt er den Segen.

 

So müssen wir bis Juni wohl noch warten,
das ist nicht schlimm, wie ich die Sache seh,
dann schmeckt das Bier auch wieder im Biergarten
und auch der Kaffee und das Eis in dem Café.

 

 

Die schönste Zeit des Jahres

 

 

 

Ein Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren
ertönt in Flur und Feld und Wald.
Ein wunderbares Jubilieren
aus tausend Vogelkehlen schallt.

 

Der Duft der Wiese lockt die Paare,
des Teiches Wasser wird schon warm.
Es ist die schönste Zeit im Jahre,
beschwingt gehen wie Arm in Arm.

 

Die Frühlingssonne strahlt hernieder,
der laue Wind streicht mir ums Kinn.
Ich wollt´, die Jugendzeit kehrt wieder.
Nach Lust und Liebe steht der Sinn.

 

 

Es war mal eine schöne Welt

 

Das Wetter treibt es heute auf die Spitze,
im Saarland brütet wieder mal die Hitze.
Die letzten Tage waren kühl und nass,
der Regen füllte endlich unser Fass.

 

Darüber freuten Blumen sich und Wiese,
und oben blieb am Fenster die Markise.
Doch klar und blau ist heut das Firmament,
wo unerbittlich nun die Sonne brennt.

 

In Strömen rinnt der Schweiß mir von der Stirn,
er trocknet aus die Haut mir und das Hirn.
Sehr viele leiden schon an Kreislaufschwäche,
auch ich denk, dass ich bald zusammenbreche.

 

Erwärmt sich wirklich so schnell unser Klima?
Die meisten Menschen finden das nicht prima.
Doch wer, so frag ich, tut etwas dagegen?
In Kauf nimmt man Atommüll, sauren Regen.

 

Man holzt nicht nur die Regenwälder ab,
nein, auch bei uns, da wird der Wald schon knapp.
Raketen, Flieger, Autos Luft verpesten.
Der Eisbär findet Eis nur noch in Resten

 

und stirbt bald aus, wie früher mal der Dino,
den kennen wir ja nur noch aus dem Kino.
Ja, unsre Welt, die wird schon bald zur Wüste,
kein Baum, kein Strauch vom Bergland bis zur Küste.

 

Und wenn der Mensch dann alles hat verdorben
und alles um ihn rum ist ausgestorben,
kann in der Zeitung man vielleicht noch lesen,
das war mal eine schöne Welt gewesen.

 

Herbst


Der Sommer geht alsbald zur Neige,
und es leeren sich die Zweige.
Tage sind nun kürzer helle,
es naht schon der Herbstgeselle.


Und auch diese Jahreszeit
Wunder hält für uns bereit.
Blätter nun in buntem Glanz
wiegen herbstlich sich im Tanz


Süß ist auch das Obst gereift,
übers Feld der Wind jetzt pfeift,
auf dem zwischen kurzen Stoppeln,
suchend nun die Hasen hoppeln.


Und die Windsbraut kündet an,
dass es lang nicht dauern kann,
bis der Schnee hernieder fällt
und zur Ruh sich legt die Welt.

 

 

Der Schöpfung Untergang

 

Des Mondes Leuchten zieht am Himmel Streifen,

die grauen Wolken glüh’n im Sonnenrot,

und eh´ wir Menschen die Natur begreifen

ist alles hin und auch der Mensch ist tot.

 

Die Sterne ziehn im Weltraum ihre Bahnen,

die Sonne gibt Planeten Lebenskraft

und ehe wir Zusammenhänge ahnen,

da hat die Zeit uns längst hinweggerafft.

 

Nicht wir sind jene, die die Zukunft lenken,

kein Mensch bewirkt das Wunder Raum und Zeit,

auch wenn im Größenwahnsinn wir das denken,

so sind wir doch dereinst Vergangenheit.

 

Auch wenn wir technisieren,  Herrgott spielen,

so wird mir vor der eignen Spezies bang,

und tief im Innern kann ich nur noch fühlen,

der Schöpfung Krone ist der Schöpfung Untergang.

 

 

 

Jahreskreis

 

Ich seh gern zu, wenn sich die Hummeln

zwischen bunten Blumen tummeln,

zusammen mit den Schmetterlingen,

und die Vögel fröhlich singen.

 

Wenn wir in der Sonne liegen,

Bienen zu den Blüten fliegen,

wenn wir Harz und Rosen riechen,

Eidechsen vorüber kriechen.

 

Höre auch gern Kinder lachen,

in den Himmel steigen Drachen

und Dein Kuss auf meiner Haut

ist mir lieb und so vertraut,

 

wie der Sommer, der sich neiget,

still bald die Natur nun schweiget.

Abschied nimmt von allen Dingen,

Vögel sich nun südwärts schwingen.

 

Einsam bin ich, wie benommen,

denn der Winter ist gekommen.

Wenn die lauen Winde wehen,

werden wir uns wieder sehen.

 

 

 

Die letzten Rosen

 

Auf der Rabatte vor unserm Haus,
da sieht es schon ganz traurig aus.
Verschwunden ist all das schöne Grün,
vereinzelt sieht man noch Rosen blühn.

Sie trotzen der Kälte, dem Regen, dem Wind,
sind stolz, wie eben nur Rosen sind.
Die roten Blüten leuchten so weit,
sie künden von einer anderen Zeit.

 

 

 

Wellen(ver)brecher

 

Was erzähl´n wir unsern Erben,

wenn die Meere leer gefischt,

Plankton und Korallen sterben,

an den Fels schlägt toter Gischt?

 

Wenn das schwarze Öl an Stränden

Vögeln im Gefieder klebt

und sie qualvoll dran verenden?

Wenn am Pol kein Eisbär lebt?

 

Traurig steh ich an der Mole,

seh den Bohrturm draußen stehn.

Hoff, dass sich das Meer erhole,

frag mich, wie soll´s weiter gehen?

 

Wie lang werden die Konzerne

Raubbau treiben noch am Meer?

Und ich schreie in die Ferne,

die Natur setzt sich zur Wehr.

 

Stürme werden zum Orkane,

ein Tsunami frisst das Land.

Es steht auf des Menschen Fahne:

Nimm Dein Schicksal in die Hand!

 

 

 

Endlich Schnee

 

Ich bin aus dieser Weihnachtsnacht

heut morgen zeitig aufgewacht.

Ich mach das Rollo hoch und seh,

die Welt da draußen liegt voll Schnee.

 

Hab aus dem Fenster mich gelehnt,

wie hab ich mich danach gesehnt.

Was ist denn Weihnacht ohne Flocken?

Kann mich nicht aus der Stube locken.

 

Ich wollt schon nicht mehr daran glauben,

die Autos sind voll weißer Hauben,

Laternen tragen einen Hut,

erst jetzt fühl ich mich richtig gut.

 

Es ist für mich die größte Freude,

die Zeit ich darum nicht vergeude,

zieh mich schnell an, denn es ist kalt,

und laufe in den Winterwald,

 

begleitet auch von Mann und Hund,

ein Schneespaziergang ist gesund.

Und so hat die geweihte Nacht

den Winter endlich uns gebracht.

 

 

Waldpilzfest

 

Im Walde ist der Teufel los.

Wo sind die ganzen Pilze bloß?

Zum Waldfest hat sie eingeladen,

die Durchlaucht Pilz von Fliegens Gnaden.

 

Zum Tanze auf spielt die Schalmei,

die Stinkmorchel im Hexenei.

Es wurde von den Champignons

der Wald geschmückt mit Lampions.

 

Gefüllt mit starkem Kräuterling,

steht schon bereit der Becherling.

Komm tanz mit mir, ruft schon der Täubling

und schnappt sich gleich den Hasenstäubling.

 

Der Hexenröhrling kriegt ´nen Kuss

von Frau Geschmückter Gürtelfuß.

Hab Hunger – gibt’s hier keine Häppchen? –

ruft zwischendurch das Gallertkäppchen.

 

Und Hallimaschfrau Erna-Walli,

tanzt mit dem Tintling Halligalli.

Ist das hier eine geile Fete,

trötet sehr laut die Herbsttrompete.

 

Vergreife Dich hier nicht im Tone,

bemerkt pikiert gleich die Marone.

Komm her, trink einen Bitterling,

sagt lächelnd drauf der Ritterling.

 

Jetzt bläst auch noch auf seinem Kamm

der große graue Klapperschwamm.

Da bleibt mir weg doch gleich die Spucke –

begeistert sich die Krause Glucke.

 

Wo steht denn nur der Alkohol?,

fragt tanzverschwitzt der Parasol.

Ich saufe weiter auf der Milz,

lallt daraufhin der Leberpilz.

 

Wir landen alle bald im Topf,

grunzt missmutig der Schwefelkopf.

Ich hau dir gleich ´ne riesen Beule,

droht ihm die Stumpfe Röhrenkeule.

 

Ihr benehmt euch nicht wie Christen,

schimpfen mehrere Bovisten.

Und schon gibt´s ´ne Keilerei.

Schluss jetzt, sagt das Hexenei!

 

Vergänglichkeit

 

Nun, da der Herbst das Laub an Bäumen streichet,

die rauen Winde durch die Wälder weh’n,

da seh ich, wie das Bild sich ewig gleichet,

was einst so farbenfreudig leuchtet, muss vergeh’n.

 

Das bunte Laub liegt welk und grau am Boden,

die Felder abgeerntet, trist und kahl.

Der Mensch, er wickelt fest sich in den Loden,

der Mond am Himmel scheint nun kalt und fahl.

 

Der graue Nebel wabert durch die Heide,

er bringt den Raureif mit der feuchten Hand,

streicht die Natur ringsum mit Silberkreide.

Zum Winterschlaf legt sich das ganze Land.

 

Xynthia
Xynthia

Xynthia

 

In den letzten Wintertagen

hat der Sturm voll zugeschlagen.

Xynthia, so war der Name

dieser tollwütigen Dame.

 

Flachwurzler, wie Tannen, Fichten,

konnte der Orkan vernichten.

Kreuz und quer auf Wanderwegen

musste er die Stämme legen.

 

Diese standen hoch und stolz,

nun sind sie nur Feuerholz.

Fluchen: “Mist, wie ist das schlecht”,

dazu hat der Mensch kein Recht.

 

Ja, der Mensch allein hat Schuld,

denn er fällte mit Geduld

Eichen, Buchen, Erlen, Linden

und erlaubte so den Winden,

 

dass sie stärker, rauer wehen,

wo die schlanken Fichten stehen.

Tauwetter weicht auf den Boden,

hilft so dem Orkan beim Roden.

 

Schlanke Stämme fallen stumm

einer nach dem andern um.

Und der Mensch vernichtet stur

noch die Reste der Natur.

 


Englischer Rasen

oder

Man kann´s auch übertreiben

 

Der Gärtner zeigt sein wahres Wesen,

der seinen Rasen stets frisiert.

Wo Gänseblümchen grad gewesen,

hat er schnell alles abrasiert.

 

Kaum scheint die Sonne lau hernieder,

holt er den Rasenmäher raus.

Er stutzt den Rasen immer wieder,

macht Kraut und Blumen den Gar aus.

 

Fünf Millimeter, die Devise,

so ist der Teppich ideal,

gleichmäßig grün, englisch die Wiese,

der Gärtner findet sich genial.

 

Wozu ist so ein Rasen nütze?

Dem Gärtner würde ich nicht trau´n.

Denn dieses Gras, bei Sonnenhitze

verbrennt alsbald, wird gelb und braun.

 

Naturfreund, lass den Rasen sprießen,

erfreu Dich an den Blümelein.

Vergiss nicht, ab und an zu gießen.

Gesund wird dann Dein Garten sein!